Man kann ihr auf dieser Insel nicht entkommen
Auf Zypern ist Aphrodite einfach überall. Die Göttin der Schönheit ziert Kekse , T-Shirts und Holzschnitzereien, das berühmte Bild der Venus von Boticelli , denn Venus ist ja der römische Name von Aphrodite, wird auf chinesischen Plastik-Magneten und als Puzzle verkauft.
Dabei gibt es so viel mehr zu entdecken aus längst vergangenen Zeiten und ganz aktuell aus dem Hier und Jetzt.
Warum nicht den europäischen Zusammenhalt fördern und in diesem Jahr nach Paphos fahren?
Die Stadt im Westen Zyperns ist in diesem Jahr europäische Kulturhauptstadt. Seit 1985 wird dieser Titel jährlich von der EU verliehen, und finanziell aus Brüssel unterstützt, um auf die besondere Kultur hinzuweisen , und um die Verständigung unter den Bürgern Europas zu verbessern.
In diesem Jahr ist neben Paphos das dänische Aarhus erwählt.
Volles Programm in 2017
Da kann Paphos auf jeden Fall mit besserem Wetter und antiken Ruinen punkten, an denen dann auch viele der diesjährigen Veranstaltungen open-air ausgerichtet werden.
Die Berliner Philharmoniker spielten bereits ihr traditionelles Konzert am 1.Mai vor dem alten Kastellturm im Hafen .Als Zugabe gab es den „Ungarischen Tanz Nr. 5 „ von Brahms, vielleicht eine Reminiszenz an die Kulturhauptstadt 2010 , das ungarische Pecs.
Am 20.Mai erschien sogar Aphrodite in Form von unserem deutschen Musical Star Ute Lemper und gab Kurt Weill.s „One touch of Venus“ zum besten.
Wer mehr will , der kann sich auf Zypern auf eine Aphrodite-Tour begeben
Berühmt ist der Felsen im Meer, an dem die Schöne aus Schaum geboren worden sein soll. Von oben, von der Straße gesehen, sieht der Sandstein am Strand Petra tou Romiou fast etwas klein aus. Aber einige Mutige versuchen ihn zu umschwimmen, was wegen der starken Brandung gar nicht so einfach ist. Was tut man nicht für die eigenen Schönheit. Immerhin gibt es das Gerücht, dass man 10 Jahre jünger wird, wenn man den Stein dreimal umrundet hat, allerdings bei Vollmond und nicht in der Mittagssonne.
Auf der Akamas-Halbinsel , im äußersten Westen der Insel , wähnt man sich beim Wandern weit ab der Touristenpfade, nur einige Schafe kreuzen den Weg. Doch auch hier hat Aphrodite ihre Spuren hinterlassen. Und sorgt damit für einen nie abreißenden Besucherstrom.
Eine kleine Grotte mit einem natürlichen Bassin diente der Göttin der Sage nach als Bad,. Wurzeln wachsen über moosige Steine, Äste hängen tief herab, grünes Laub überschattet den romantischen Ort.
Nur die jungen Wanderer mit einer plärrenden Lautsprecher-Box im Rucksack stören den ruhigen Moment.
Am Sonntag kommen hier viele Einheimische zu einem Spaziergang am Meer und genießen die Aussicht in der Taverne nebenan. Gutes lokales Essen, frische Kalamari und Knoblauchbrot , der berühmte Wein der Insel, den schon Griechen und Römer lobten machen den Ausflug komplett.
Den zyprischen Weinen widmet „The Place“ in der Altstadt von Paphos einen ganzen Raum. Neben Kunsthandwerk aus Seidenraupen-Kokons und Glas, verkauft Nathalie in ihrem aussergewöhnlichen Souvenir-Laden auch Oliven, Süssigkeiten , Öl und Wein von der Insel.
Zwar berichten alte Schriften in höchsten Tönen von der Qualität der zyprischen Weine und die Tradition des Anbaus reicht 6000 Jahre zurück, doch verlor sich dieses Wissen in der wechselvollen Geschichte der Insel und wird erst sei den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wieder kultiviert. Mit wundervollen Ergebnissen. Die Berge und Hügel des Troodos-Gebirges eigenen sich hervorragend für den Anbau von Wein. Man kommt hier vielfach ohne Bewässerung oder chemischen Pflanzenschutz aus. Ein Vorteil der Lage weit im Osten des Mittelmeeres: die Reblaus kam nicht bis in diesen abgelegenen Winkel Europas.
Einer der ersten Winzer der neuen Generation startete 1993
Vasilikon in der Nähe von Kathikas baut nicht nur gute Weine an, sondern erzählt im hauseigenen Weinmuseum die Geschichte des Weins auf Zypern. Nebenan im Restaurant kann man die guten Tropfen zusammen mit lokalem Käse probieren und die Aussicht über die Akamas-Region genießen.
Auch, wenn es im Jahr der Kulturhauptstadt viele Musik- und Theater-Veranstaltungen gibt, die Paphos als Reiseziel interessant machen – in nur dreieinhalb Stunden ist man hier, so sind es doch die zeitlosen historischen Ausgrabungen, die den Weg lohnen.
Geschichte zum Greifen nah
Die Mosaiken direkt in der Nähe des Hafens gehören zu einer Anlage von römischen Villen aus dem 3.-5.Jahrhundert nach Chr.. Sie wurden 1962 zufällig beim Pflügen eines Ackers entdeckt und gehören zu den schönsten Mosaiken im östlichen Mittelmeerraum.
Die sogenannten Königsgräber von Nea Paphos dienten nicht nur als Friedhof für reiche Bewohner , sondern zur Zeit der Verfolgung den frühen Christen auch als deren Zuflucht. In einigen Felsengräbern kann man die unterschiedliche Nutzung sehen. Nischen für Sarkophage auf der einen Seite und die Reste eines Brennofens für einen Töpfer auf der anderen.
Erst wenige Gräber sind den Besuchern zugänglich. Unter jedem Hügel auf dem weitläufigen Gelände wartet also auf die Archäologen vielleicht noch eine Sensation.
Mit schönen Souvenirs in der Tasche und Sonne auf dem Gesicht scheint der Zauber der Göttin zu wirken.
Die Reise wurde unterstützt von der Fremdenverkehrszentrale Zypern und Constantiniou Bros Asiminia Suites , Paphos